„Mami, was ist ein Dummy?“

– Große und kleine Tester klicken sich durch ein Gespräch
mit einem fiktiven
„Sigi Sommer“

Viele unserer HelferInnen hörten das Wörtchen „Klickdummy“ sicherlich zum ersten Mal, als wir sie im März 2021 baten, einen solchen für uns zu testen. Für den Fall, dass es dir gerade genauso geht wie besagten TesterInnen, kommt hier ein kurzer Abschnitt „Klickdummy für Dummies“: 

In der Konzeptionsphase einer App empfiehlt es sich, an einem oder mehreren Punkten mit einem Klickdummy zu arbeiten. Das ist ein Hilfsmittel zur Darstellung und Testung von Softwareoberflächen sowie zur Demonstration und Evaluation von Use Cases.

Auf Laien wirkt ein Klickdummy womöglich wie ein „fertiges“ Produkt, das ist er aber ganz und gar nicht: Vielmehr handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um ein eher „dummes“ Stückchen Software im Vergleich zum Endprodukt, mit dem es dann auch eine eher überschaubare Menge an Schnittpunkten hat.

Während des vierten Sprints unserer App-Konzeptionsphase, der den schönen maritimen Titel „Logbuch-Eintrag 1“ trug, kam unser erster Klickdummy mit dem Gesicht von Sigi Sommer, dem stadtbekannten „Spaziergänger“, zum Einsatz. 

In dieser Arbeitsphase ging es uns unter anderem darum, erste Daten zum Umgang potentieller App-Nutzer mit Click-and-point-Adventure-Strukturen zu generieren. Click-and-point-Adventures sind im weitesten Sinne Computerspiele mit Dialogstruktur sowie Entdecker- und Rätselcharakter. Unter Liebhabern dieses Genres werden vor allem „Monkey Island“ und „Day of the tentacle“ als Klassiker gehandelt – nur falls du jetzt Lust bekommen hast, eins zu spielen 😉 .

Neben der Wirkung eines solchen verspielten Dialogs auf den User interessierten uns aber auch viele andere Dinge, beispielsweise das Ausmaß des Informationshungers unserer User oder die Frage, wie sie zu interaktiven Elementen stehen – aber auch komplexere Fragen wie die nach dem Verhältnis von Statue und abgebildeter Persönlichkeit. Als Basis für den Dummy diente ein seeeeeeeehr weit verästeltes Strukturdiagramm, das die verschiedenen Frage- und Antwortmöglichkeiten von Nutzer und Statue miteinander in Verbindung brachte sowie ein WordPress-Tool, das Simon zur leichteren Einspeisung aller Fragen und Antworten in den Dummy gebastelt hatte.  
Der Statue Sigi Sommers (1914-1996), die später einmal den Ausgangspunkt unseres Prototypen darstellen und wirklich zum Leben erweckt werden soll, wurde also allerhand in den Mund gelegt, mit dessen Hilfe wir Gewohnheiten, Wünsche und Schmerzgrenzen unserer Tester ausloten konnten. Dabei orientierten wir uns auch an O-Tönen des Münchner Originals, wenngleich wir uns für den Dummy dagegen entschieden, seine rasante Art zu sprechen 1:1 abzubilden. Gesprochen wurde die Statue von unserem schauspielbegabten Freund Hias, der ein oberbayerischer native speaker ist und viel Lob erntete – und dessen einziges Manko laut Evaluation darin bestand, dass er noch so herrlich jung ist! Übrigens: Trotz der phänomenalen Performance von Hias steht seit Beginn der App-Entwicklung fest, dass alle Statuen letztendlich von Schauspielern gesprochen werden. 

Um seine Zwecke zu erfüllen, musste unser Dummy Hand in Hand mit einer groß angelegten Evaluation gehen, die unsere geduldigen Tester zu Dutzenden ausfüllten. Das Ergebnis der Auswertung stimmte uns sehr positiv, nicht nur kam der Dummy insgesamt gut an, sondern wir erfuhren auch einige sehr nützliche Dinge über die Bedürfnisse unserer Nutzer. Vieles davon bestätigte Vermutungen unsererseits, anderes sorgte noch einmal für wichtige neue Impulse. 

Unser Fazit: Das hilfreiche und konstruktive Feedback setzte neue Motivation für die nächste Sprintphase frei und wird der App sehr zugute kommen. Und falls du jetzt Lust bekommen hast, unseren nächsten Klickdummy zu testen, melde dich gerne bei uns, dann nehmen wir dich in unseren Verteiler auf! Denn der nächste Klickdummy kommt bestimmt 😀 (ar@kollektiv17.de)

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